Reflections

Yoga ist kein Wettbewerb. Höchstens mit Dir selber. Aber atmen nicht vergessen

Susanne

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Woran hast Du gedacht, als Du das erste Mal „Yoga“ gehört hast? An die Fakire, die seit Jahrzehnten Yoga praktizieren und scheinbar über den Dingen schweben? (Man nimmt ihnen fast ab, dass sie das seit mehreren Leben geübt haben…) Oder an leicht bekleidete junge Damen, die sich anmutig verbiegen? Mir jedenfalls ging es so.

An Buddha mit seinem deutlich überhängenden Bauch hab ich auf jeden Fall nicht gedacht. Entsprechend unsicher hab ich mich in meiner ersten „echten“ Yoga-Stunde gefühlt, als ich mich nach Schwangerschafts- und Rückbildungs-Yoga zum Weitermachen entschieden hatte. Zu umfangreich, zu ungelenkig, zu untrainiert kam ich mir vor.

Dass ich in der Reihe von Sonnengrüßen auf halbem Weg schlapp machte, hat die Sache nicht unbedingt besser gemacht. (Ich musste mir ja auch unbedingt Power-Yoga aussuchen.) Und trotzdem habe ich im Yoga etwas gefunden. Ein Stück von mir.

Nebenan sieht‘s besser aus. Kein Grund, neidisch zu sein!

Yoga ist kein Wettbewerb? Leichter gesagt, als getan. Schon weil es mit dem Gleichgewicht in ungewöhnlichen Körperhaltungen einfach viel schwieriger ist, wenn man die Augen dabei zu macht. Und mit offenen Augen kann man die Nachbarin schwer übersehen, die nicht nur kaum zu schwitzen, sondern auch kaum zu wackeln scheint. Jedenfalls von da, wo ich geschaut hab. Wie soll man da nicht neidisch werden? Wie soll man da nicht über seine Grenzen gehen?

Atmen nicht vergessen: Herausforderung leicht gemacht.

Ich gebe mir in meinen Yoga-Stunden große Mühe, ein anderes Bild zu vermitteln. Ein anderes gedankliches Herangehen. Ja, es geht auch um Herausforderung beim Yoga. Jedenfalls mir. Aber die einzige, die die richtige Dosis an Herausforderung für Deinen jeweiligen Tag, Deine jeweilige Praxis bestimmen kann, bist Du selber. Es geht nicht um die maximale Ausführung einer beliebigen Yoga-Pose. Sondern um das, was Du auf Deinem Weg in diese Richtung lernen kannst.

Die Frage ist: An welcher Stelle merkst Du, dass die Anstrengung einsetzt. Das ist für heute Dein Ort. Manche müssen für diesen Ort, für die persönlich richtige Herausforderung weiter laufen als andere. Wenn man es so herum betrachtet, muss man bei kürzerem Weg also gar nicht neidisch sein 🙂

Falls Du zu weit gegangen sein solltest, gibt es übrigens immer einen eindeutigen Hinweis: Du merkst das daran, dass Du nicht mehr ruhig atmen kannst. Geh zurück. Oder geh in eine Pause. Und dann such noch einmal nach dem Einsetzen der Anstrengung. In dieser Pose. Oder in der nächsten.

Der Weg ist das Ziel. Tipps für eine bereichernde Yoga-Praxis

Yoga ist kontrollierter Stress. Das klingt vielleicht erst einmal nicht sexy. Aber andererseits können wir Stress im normalen Leben ja kaum entgehen. Uns im Yoga in einer kontrollierten Umgebung ein Stückchen außerhalb unserer Komfort-Zone zu bewegen, hilft auf so vielen Ebenen. Es ist ein gutes Gefühl, sich selber im Griff haben zu können. Sich selber, und diesen inneren Schweinehund, der einen so gern von selbst gewählter Anstrengung abbringt. Immer wieder erfolgreich, wie Du weißt. (Ich auch.)

Wir bewegen unseren Körper und regieren unseren Geist. Es fühlt sich einfach gut an, wenn man das kann. Zugleich: Wenn wir regelmäßig und über einen längeren Zeitraum dran bleiben, können wir unsere Komfort-Zone Stück für Stück größer werden lassen. Das macht sich dann auch im normalen Leben abseits der Matte bemerkbar. Dass man mit sich und den alltäglichen Herausforderungen einfach besser zurecht kommt.

Mal ausprobieren? Ich biete immer montags und mittwochs 18.30 Uhr Yoga-Unterricht in Berlin Lichtenberg an. Schau gern zu Deiner Probestunde vorbei!

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